Dr. Benita Ferrero-Waldner
Danach referierte die ehemalige EU-Außenkommissarin und Außenministerin a. D., Dr. Benita Ferrero-Waldner zum Thema «Wie Eco ist Öko? – Kreislaufwirtschaft für ein wettbewerbsfähiges Europa» und beschäftigte sich dabei intensiv mit dem Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft der Europäischen Kommission.
Um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern graduell zu reduzieren und die ökologische Transition zu beschleunigen, ist die Kreislaufwirtschaft ein sehr wichtiges Element, betont sie. Die Kreislaufwirtschaft definiert sie als ein regeneratives System, in welchem Ressourceneinsatz, Abfallproduktion und Emissionen minimiert werden und versteht sich als ein ganzheitliches Konzept entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft erfordert für sie eine Neuausrichtung der Marktmechanismen in Richtung Ressourcenschonung sowie den Aufbau eines europäisches Sekundärmarktes.
Ein neuer Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft der Europäischen Kommission sollte als wichtigster Baustein Teil des Green Deals sein, der das Herzstück der neuen europäischen Wachstumsstrategie darstellt. Er zielt darauf ab, die Wirtschaft auf eine grüne Zukunft vorzubereiten, die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu stärken und gleichzeitig die Umwelt zu schützen sowie neue Rechte für die Konsumenten einzuführen, so Ferrero-Waldner.
Sie geht davon aus, dass die Zusammenarbeit bei der Schaffung eines Rahmens für nachhaltige Produkte für die Unternehmer neue Möglichkeiten innerhalb und außerhalb der EU eröffnen wird. Bei Anwendung der Grundsätze der Kreislaufwirtschaft in der gesamten Wirtschaft der EU könnte es Schätzungen einer Studie zufolge gelingen, das BIP der EU bis 2030 um zusätzliche 0,5 % zu steigern und etwa 700.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Damit ist für sie klar: «Öko ist Eco (ökologisch ist ökonomisch)!»
Doch was muss im Bereich FMCG geändert werden? Um den Materialverbrauch im Drogeriehandel zu senken, zeigte sie fünf Wege der Deutschen Umwelthilfe e. V. auf: Materialreduktion durch Innovation, Optimierung oder Verzicht auf die Verpackung, Verlängerung der Lebensdauer eines Produkts durch Wiederverwertung, erhöhter Einsatz von recyceltem Material und die Aufnahme nachhaltiger Geschäftsmodelle. Die Zirkularwirtschaft kann ihrer Ansicht nach ein fundamentaler Meilenstein zur Erzielung der strategischen Unabhängigkeit sein: «Ökonomie und Ökologie passen dann zusammen, wenn wir die richtigen Maßnahmen ergreifen.»
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