Dr. Christoph Leitl
Abschlussreferent Dr. Christoph Leitl, Ehrenpräsident der europäischen Wirtschaftskammer EUROCHAMBRES gab in seinem Vortrag «Wohin steuert Europa?» den Teilnehmenden einen Ausblick auf die kommende Zeit und betonte dabei, wie Europa durch die Förderung der Stärken und individuellen Talente ans Ziel gelangen kann.
Seiner Ansicht nach «hakt» es aktuell in Europa. Die EU fördert zwar Initiativen und stellt Vorschläge zur Optimierung der Situation vor, doch die 27 Mitgliedsstaaten sind sich nicht einig, so Leitl. «Nicht die EU ist schuld. Das Einstimmigkeitsprinzip ist ein Blockademechanismus.» Das Ziel muss es sein, gemeinsame Projekte zu verwirklichen und dabei zusammen in einen Dialog zu treten. Er betonte dabei, dass Toleranz und Respekt auch im Innenverhältnis gelebt werden müssen, denn Einäugigkeit und Egoismus, welche wir in der Welt beklagen, sind auch in Europa zu finden. «Wir beschweren uns über Amerika, da es ein tiefgespaltenes Land ist, aber wir Europäer sind wir nicht weniger gespalten. Wir Europäer müssen an unsere eigene Brust klopfen und fragen was wir tun können?»
Zum Abschluss lieferte er einen Ausblick in die kommenden Jahre: Für ihn steht fest, im Jahr 2049, also 100 Jahre nach der Gründung des Europarats, wird China weiterhin ein starkes Land sein, Indien wird unter den Top 3 folgen. Doch wo wir Europäer stehen werden, ist die Frage. Er betonte dabei, dass wir auf junge Menschen, auf Netzwerke der Internationalität in der Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur setzen müssen. Dann können wir Europäer in einem weltweiten Netz ein seriöser und unverzichtbarer Partner sein. «Wenn wir Nutzen stiften und uns nicht egoistisch abgrenzen, dann können wir 2049 auf Augenhöhe mit den USA, China, Indien und anderen sein. Wir müssen Überheblichkeiten ablegen und mit Kraft und Optimismus sowie der Förderung der Stärken und individuellen Talente, von der Europa lebt, vorangehen. Dann ist Europa am Ziel. Alle sind eingeladen daran mitzuwirken.»
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